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Stromlieferant bis in alle Ewigkeit!

Was ist uns als Gemeinde beim öffentlichen Strom wichtig? Ein zuverlässiger Anbieter, möglichst günstig sollte der Strom sein und zusätzlich möglichst umweltfreundlich gewonnen werden – die meisten Wolfsgrabnerinnen und Wolfsgrabner werden bei diesen Punkten zustimmen und vielleicht noch das ein oder andere Argument hinzufügen.

So weit so gut. Wie findet man normalerweise den besten Anbieter? Nicht anders als in Privathaushalten: Angebote legen lassen und vergleichen. Schön in der Theorie, in der Praxis allerdings zu mühselig für die Macht habende Partei.

Zum Sachverhalt: Der größte Stromabnehmer Wolfsgrabens, nämlich die Gemeinde selbst mit ihren Straßenbeleuchtungen, Strom für öffentliche Gebäude… etc., hat seit vielen Jahren einen Stromliefervertrag mit der EVN.

Letztes Jahr war es wieder soweit, dass ein Vertragsjahr zu Ende ging. Leider “vergaß” die Bürgermeisterin auf die sechsmonatige Kündigungsfrist, wodurch Wolfsgraben ein weiteres Jahr an die EVN gebunden war.

Bei einer der folgenden Gemeinderatssitzungen musste dann plötzlich “alles ganz schnell gehen”. Die EVN, die dem Durchschnittsbürger eigentlich in der Kategorie “wohltätige Unternehmen” nicht unbedingt einfallen würde, hatte nämlich ein ‘tolles’ Angebot gelegt. Quasi einzigartig und exklusiv für Wolfsgraben und seine reizenden Bewohnerinnen und Bewohner! (erinnert ein wenig an diverse TV-Verkaufskanäle, à la: “... wir haben nur noch 5.000 Verträge auf Lager – rufen Sie jetzt an …!).

Wenn sich die Gemeinde verpflichtet für zwei weitere Jahre den Strom vom börsennotierten Energieversorger zu beziehen, gäbe es Rabatt war die Aussage. Von “Vertragsverlängerung” wollte die Bürgermeisterin in diesem Zusammenhang jedoch nicht sprechen. Es handle sich nicht um eine Vertragsverlängerung – man müsse sich lediglich für zwei weitere Jahre verpflichten um den Rabatt zu erhalten !!!

Liebe Leserinnen und Leser, wir werden Sie sofort wissen lassen, wenn wir herausgefunden haben, worin der Unterschied besteht.

Unserer Meinung nach war es jedoch wieder Zeit sich am Markt umzusehen – insbesondere im Hinblick auf eventuell nicht nur günstigere, sondern auch umweltverträglichere Partner. Verbund und Ökostrom legten unverzüglich und kostenlos erste Angebote. Aber sogar als die Angebote bereits vom “Aktiven Wolfsgraben” eingeholt wurden war es den Herrschaften zu mühselig diese durchzuschauen…

Das bisserl Strom zahlen wir ja aus der Portokassa. - Oder nicht?

Von der VP Wolfsgraben kamen zu dem Zeitpunkt ein paar unwillige Bemerkungen, ein paar Seufzer und ein bisschen Augenrollen – die übliche Verfahrensweise im Umgang mit Vorschlägen der Opposition.
Der Vorschlag sich Alternativangebote anzusehen wurde von der ÖVP niedergestimmt, und die Verlängerung auf zwei weitere Jahre mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und Grünen beschlossen.

Bürgerinnen und Bürger welche das Geschehen im Gemeinderat aufmerksam verfolgen, haben an dieser Stelle möglicherweise ein déjà vu. Und tatsächlich, eine ähnliche Situation gab es bereits als das “Aktive Wolfsgraben” den EVN -Vertrag beim vorletzten Mal nicht ohne Prüfung und Legung von Alternativangeboten verlängern lassen wollte.

Damals war es sogar so, dass von der Firma Ökostrom bereits ein sogenanntes Poolangebot am Tisch lag: Wenn die Gemeinde den Stromliefervertrag abschliesst, bekommt jeder Wolfsgrabner Haushalt welcher ebenfalls einen Vertrag mit Ökostrom hat (oder abschliesst), 10% Rabatt auf den Strompreis bei der Firma Ökostrom. - War den Herrschaften unserer Gemeindeführung allerdings auch egal - ist ja nicht ihr Geld!

Entweder die größte Fraktion im Gemeinderat ist einfach zu bequem und unintersssiert, um im Interesse der Wolfsgrabnerinnen und Wolfsgrabner die Augen aufzumachen und sich am Markt umzusehen.

Oder aber unser Gemeindeoberhaupt ist tatsächlich so naiv und vergesslich wie es manchmal den Anschein hat, oder die VP will dem armen  Unternehmen EVN ein wenig unter die Arme greifen - Nachbarschaftshilfe ist der ÖVP ja nicht ganz fremd.

Josef Pranke

 

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